Der Verein Villa Romana e.V. freut sich, das zweite Kapitel von Greater Than the Sum of Our Parts zu präsentieren, einer Serie von Interventionen sowie einer Doppelausstellung mit den Villa Romana-Preisträger*innen des Jahres 2022 Haure Madjid, Jasmina Metwaly, Neda Saeedi und Alexander Skorobogatov. Darüber hinaus sind subtile Anklänge der Preisträger*innen des Jahres 2023 zu erkennen: Samuel Baah Kortey, Jessica Ekomane, Diana Ejaita und Pınar Öğrenci sind zu nennen, sowie Einflüsse aus dem Deutschen Künstlerhaus in Florenz.
In Bezug auf den ersten Teil des Projekts ist festzuhalten, dass Künstler*innen in der Villa Romana, im Gegensatz zu einem Museum, einen Projektraum vorfinden, der für sie ein geeignetes vorübergehendes Zuhause darstellt: Hierbei handelt es sich um einen Raum, der sich in der Stadt Berlin seit jeher mit drängenden sozialen Problemen sowie den verschiedenen Möglichkeiten der Beunruhigung, Infragestellung und kritischen Auseinandersetzung mit unserer Zeit und unseren Kontexten befasst. Diesbezüglich ist diese Praxis für die Villa Romana als Haus des Ausbesserns, Beunruhigens und Reparierens von zentraler Bedeutung. Die Ausstellung und die Reihe von Interventionen dienen als Motor für Beziehungen und Verbindungen, die durch den Körper, Kunstwerke und Klangechos entstehen. Diese Verbindungen werden zusätzlich durch Querverweise auf die Geschichte einer Institution verstärkt, die bald ihr 120-jähriges Bestehen feiert: Dem Künstler-Haus Villa Romana. Die Veranstaltung lässt sich in zwei Kapiteln unterteilen: Die Ausstellung entsteht durch die Villa Romana-Preisträger*innen des Jahres 2022, die in einen Dialog mit den Preisträger*innen des Jahres 2023 und weiteren Resonanzen aus dem Künstlerhaus in Florenz treten. Die beiden Generationen von Villa-Romana-Preisträger*innen durchliefen eine Phase intensiver Veränderungen auf institutioneller Ebene sowie im Kontext einer Welt, die sich allmählich aus einer der größten Krisen unserer Zeit herausbewegte, der Corona-Pandemie. Die Zusammenarbeit der Künstlerinnen und Künstler, ihre Freundschaft und ihr Engagement sind zu einer vielschichtigen Kraft geworden, die über die Summe ihrer einzelnen Beiträge hinausgeht. Die Ausstellung thematisiert Formen des Miteinanders, die einen Mehrwert generieren und gleichzeitig nachhaltig sind. Die Ausstellung demonstriert eine Vielzahl von Reflexionsweisen, die sich nicht auf eine mechanische Anhäufung oder Addition von Dingen reduzieren lassen. Wie können wir das „Mehr“, das „Mehr-als“, das „Größer-als“ erklären, als die Situation, die entsteht, wenn Mitmenschen, Weggefährten, voneinander abhängige Wesen etwas schaffen, das über die bloße Addition dieser Dinge hinausgeht? Dies kann als die Alchemie der Begegnungen bezeichnet werden. Die Kraft eines Geistes, der etwas zusammenhält, was ansonsten auseinanderfallen würde. Wir glauben - und das ist unsere Aufgabe -, dass die Villa Romana gerade deshalb ein Haus und kein Museum ist, weil sie diese Summe hervorbringt, die größer ist als ihre Teile. Was macht eine Gemeinschaft zu mehr als einem bloßen Zusammenschluss von Menschen?
Das zweite Kapitel der Ausstellung (4. Juli - 4. August) präsentiert die Arbeiten der Villa Romana-Preisträger*innen des Jahres 2022, Jasmina Metwaly und Alexander Skorobogatov, mit Beiträgen von Diana Ejaita und Pınar Öğrenci (Preisträger*innen 2023).
Im Anschluss an die Vernissage gibt die Villa Romana die Veröffentlichung der vier Künstlerbooklets bekannt, welche die Villa Romana-Publikation der Preisträger*innen des Jahres 2022 bilden. Hierbei handelt es sich um eine weitere Summe, die größer ist als ihre Teile.
Träger der Villa Romana und des Villa Romana-Preises ist der Villa Romana e.V.
Hauptförderer ist die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Weitere Förderer sind die Deutsche Bank Stiftung, die BAO-Stiftung sowie projektbezogen zahlreiche Privatpersonen, Unternehmen und Stiftungen aus der ganzen Welt.
Das Kunsthistorische Institut in Florenz – Max-Planck-Institut (KHI) bietet eine kontinuierliche institutionelle Zusammenarbeit an und führt jährlich eine Forschungsarbeit mit einem der Villa-Romana-Preisträger*innen durch.
Villa Romana e.V. wird gefördert von: