Die Villa Romana in Florenz ist ein Ort der zeitgenössischen Kunstproduktion und des internationalen kulturellen Austauschs. 1905 von einem Freundeskreis um den Maler Max Klinger gegründet, hat sie sich seit über einem Jahrhundert als Künstlerhaus immer wieder neu positioniert. Die Villa Romana bietet jährlich ausgewählten Preisträger*innen ein Zuhause auf Zeit. Während ihres Aufenthalts nutzen sie die Möglichkeit, sich mit internationalen Gastkünstler*innen und der toskanischen sowie italienischen Kunstszene zu vernetzen. Im Laufe der Jahre hat sich die Villa Romana zu einer einzigartigen, dynamischen und engagierten Schnittstelle für künstlerische Produktion und Diskussion zwischen Deutschland, Italien und dem gesamten Mittelmeerraum entwickelt und genießt auch darüber hinaus hohes Ansehen.
Durch die Kooperation mit verschiedenen Museen, Kunstakademien, Universitäten und Forschungseinrichtungen ist ein umfassendes Netzwerk für die Künstler*innen geschaffen worden. Die Villa Romana ist ein gastfreundliches, interdisziplinäres und offenes Haus, das jährlich von vielen internationalen Künstler*innen, Kurator*innen, Kritiker*innen und Besucher*innen besucht wird.
Sie wurde vor 120 Jahren von Künstler*innen und Kunstförderer*innen gegründet, um eine Plattform für den unabhängigen Austausch zu schaffen. Bis heute wird sie von einem gemeinnützigen deutschen Verein getragen, den zahlreiche Künstler*innen durch Kooperationen und Mitgliedschaften aktiv unterstützen.
Die Villa Romana hat sich als Zentrum für zeitgenössische Kunstproduktion und internationalen Kulturaustausch zu einer einzigartigen und dynamischen Schnittstelle entwickelt, die als Knotenpunkt kritischer Reflexion dient. Ihr Ziel ist die Förderung von Debatte und kulturellem Austausch zwischen Europa und dem Mittelmeerraum.
Das Künstlerhaus widmet sich den drängendsten sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit. Die gegenwärtigen Krisen erfordern eine Überprüfung der Art und Weise, wie wir den Planeten gemeinsam bewohnen, sowie eine Hinterfragung grundlegender Werte der westlichen Kultur. Diese Kultur hat sich als ökozidal und epistemizidal gegenüber Wissenssystemen erwiesen, die stets jenseits eines eurozentrischen Narratives existierten. Um sich einer ökologisch und sozial nachhaltigen Zukunft zuzuwenden, transformiert sich Villa Romana in ein Labor für kritische Reflexion und Konfrontation, in einen Raum für sozio-künstlerisch-kulturelle Experimente und gleichzeitig in eine Werkstatt und ein Zuhause für die Entwicklung von Werkzeugen und Praktiken, die es uns ermöglichen, die anspruchsvolle Reparaturarbeit, zu der wir berufen sind, in Angriff zu nehmen. Das Programm beschreitet somit einen Weg der institutionellen Selbstreflexion und des infrastrukturellen Wandels. Ein Programm, das auf der Praxis des Zusammenlebens, ökologischem Denken und antirassistischem, antidiskriminierendem Handeln basiert, um Praktiken radikalen Zusammenlebens, der Inklusion, des Teilens und der Restitution auszuarbeiten. Dabei werden auch Verwundbarkeit und Zweifel als Bestandteile des Programms berücksichtigt, um eine Agenda zu formulieren, die nicht universell, sondern situiert ist.
Die Villa Romana wurde im Jahr 1905 von Künstler*innen für Künstler*innen gegründet, um ein unabhängiges Forum für alle künstlerischen Ausdrucksformen zu schaffen. Sie stellte ein Gegenmodell zu den staatlichen Akademien dar.
Im Jahr 1905 erwarb der Maler Max Klinger die neoklassizistische Villa am Stadtrand von Florenz. Die Immobilie verfügt über 40 Räume und eine Freifläche von 15.000 Quadratmetern. Der Erwerb wurde durch den Künstlerfreundeskreis finanziert, um darauf ein Künstlerhaus zu errichten. Im gleichen Jahr wurde vom Deutschen Künstlerbund der Villa Romana-Preis ins Leben gerufen, um Künstler*innen ein Forum für die künstlerische Produktion in Florenz zu bieten.
Das Florentiner Haus genießt seit jeher einen exzellenten Ruf als Sprungbrett für aufstrebende Künstler*innen, die später große Anerkennung fanden. Zu den frühen Gästen der Villa Romana vor dem Ersten Weltkrieg zählten beispielsweise Georg Kolbe, Max Beckmann, Käthe Kollwitz, Ernst Barlach und Max Pechstein.
Ab 1939 erfolgte seitens des Propagandaministeriums der Nationalsozialisten die Aufdrängung von Empfehlungen für Preisträger*innen an die Villa. Dennoch gelang es Hans Purrmann, dem damaligen Leiter der Villa Romana, einen Zufluchtsort für Künstler*innen zu schaffen, die während des Zweiten Weltkriegs beim NS-Regime in Ungnade gefallen waren. Die Villa wurde 1944 von den Alliierten beschlagnahmt.
Im Jahr 1954 hat der deutsche Bundespräsident Theodor Heuss die Wiedergründung des Fördervereins Villa Romana initiiert. Im Jahr 1958 erfolgte die Wiedereröffnung der Villa. Seither trugen renommierte Künstler*innen wie Georg Baselitz, Anna Oppermann, Markus Lüpertz, Horst Antes, Christiane Möbus, Michael Buthe, Katharina Grosse und Amelie von Wulffen zum guten Ruf der Institution bei.
Von 1972 bis Juni 2006 hatte Joachim Burmeister die Position des Direktors der Villa Romana inne. Er belebte die Villa wieder und eröffnete Gaststudios. Katalin Burmeister nutzte den Salone als Ausstellungsraum und kuratierte von 1979 bis 2004 zahlreiche Ausstellungen italienischer und deutscher Künstler*innen. Am 1. November 2006 übernahm Angelika Stepken die Leitung der Villa und führte grundlegende Veränderungen im Haus und in der Programmgestaltung durch, die bis November 2022 Bestand hatten.
Seit Dezember 2022 leitet Elena Agudio als erste italienische Direktorin die Villa Romana.
Die Villa Romana wurde 1905 von einem Künstler für Künstler*innen als Raum für das Experimentieren, Atemschöpfen und gemeinschaftliche Leben gegründet. Sie war als Ort gedacht, an dem das Zusammenleben Gelegenheit für individuelle künstlerische Arbeit und gemeinschaftliche Veränderungen sein konnte.
Während die Villa die Mission des Künstlerhauses fortsetzt und als Kernmandat die Arbeit und Visionen der Preisträger*innen unterstützt, erneuert sie mit dem neuen Team ihre Agenda. Mit ihrem Programm A House for Mending, Troubling, and Repairing beschließt die Villa Romana eine transformative Agenda und greift einige der dringlichsten sozialen und ökologischen Probleme unserer Zeit auf. Die Krisen der heutigen Zeit zwingen uns, die Art, wie wir auf diesem Planeten zusammenleben, zu überdenken und einige der grundlegenden Werte der westlichen Kultur zu hinterfragen – einer Kultur, die nicht nur Ökozid, sondern auch Epistemizid gegenüber Wissenssystemen jenseits des großen eurozentrischen Narrativs zu verantworten hat. Um eine ökologisch und sozial nachhaltige Gesellschaft zu entwerfen, entsteht die Villa Romana neu, als Laboratorium für kritische Überlegungen und Auseinandersetzungen, als Raum für künstlerisch-sozio-kulturelle Experimente, und gleichzeitig als Workshop und Ausgangspunkt für die Entwicklung von Instrumenten und Praktiken, welche uns in die Lage versetzen, die schwierige Reparaturarbeit aufzunehmen, die von uns verlangt wird. Unser Programm umfasst einen Weg der institutionellen Selbstreflexion und infrastrukturellen Transformation. Er setzt bei der Praktik des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit an, ausgehend von ökologischem Denken und antirassistischem und antidiskriminatorischem Handeln, um Praktiken der radikalen Geselligkeit, von Inklusion, Teilen und Zurückgabe zu entwickeln.
Aber auch, um Verletzlichkeit und Zweifel anzunehmen. Und um eine nicht-universelle Agenda zu formulieren, die immer situiert ist und niemals von epistemologischen Vorurteilen überschattet wird.
Geleitet von zeitgenössischem kunstkritischen und künstlerischen Denken vernetzt sich die Villa Romana überdies mit akademischen Institutionen und Einrichtungen mit einer ähnlichen progressiven Kunstauffassung und Vision eines (weiterhin) bewohnbaren Planeten. Das Programm birgt diskursive und performative Formate, (digitale) Residenzprogramme, Ausstellungen, Klang und Klangerfahrungen, Radio, Digitalisierung, das Auf- und Abbauen von Archiven, digitale Netzwerke und Bildungsplattformen und konzentriert seinen Fokus und seine Ausrichtung auf Formen und Praktiken von:
Die Dichterin Harmony Holiday schreibt, dass „Wiedergutmachung im Körper anfängt“. Wir entwickeln die Villa Romana von der Erfahrung des Lebens und der Gemeinschaft in einem domus aus und gestalten eine andere Vorstellung von Häuslichkeit und Zusammensein. Das Haus selbst ist der Ausgangspunkt, von dem, konkret und lokal, Gastlichkeit und Zugehörigkeit, Häuslichkeit und Pflege gedacht werden, aber ebenso die Zusammenhänge von Zerstörung und Wiederherstellung, Ökologie und Welten jenseits des Westens.
Mehr als ein Jahrzehnt lang habe ich mich bei dem unabhängigen Kunstraum SAVVY Contemporary in Berlin mit der Bedeutung von Geselligkeit, Gastlichkeit, Care-Arbeit und Commoning befasst. Mit meinen Kolleg*innen setzen wir uns dafür ein, das Häusliche von Formen der Ausbeutung und Unterwerfung/Domestikation zu lösen und stattdessen Visionen von nicht-normativer häuslicher Solidarität zu gestalten, die sich auf Prozesse des Schaffens von Zuhause im Umfeld von Migration und Diaspora konzentrieren und alternative Praktiken des Daseins auf diesem Planeten und des Zusammenlebens aller Lebewesen entwickeln. Eine Möglichkeit, in einer Welt zusammenzufinden, die uns isoliert, wiederherzustellen, um wieder ganz zu machen, und zerrissene Welten und polarisierte politische Vorstellungen wieder zu verbinden, auf einem von einer globalen Krise der psychischen und öffentlichen Gesundheit verwüsteten Planeten.
Einer der ersten Schwerpunkte des Projekts liegt deshalb auf der Gestaltung des Hauses als gastlicher Bereich, der die Rolle von Teamwork, Essen und Kochen, Zusammenleben, Nachhaltigkeit, Körperlichkeit und Gastlichkeit ernst nimmt. Wir haben eine Reihe von Künstler-Workshops und geselligen Formaten eingeführt, in deren Mittelpunkt die Küche in der Tradition der Kitchen Table Talks und radikale solidarische feministische Praktiken stehen, die rassistische, homophobe und patriarchalische Normen in Frage stellen. Damit soll außerdem die Bedeutung des wundervollen Gartens der Villa als Labor für ökologisches Denken und organische Zusammenarbeit jenseits kapitalistischer Arbeit bekräftigt werden.
Die Bedeutung der Villa als Zuhause und Wohnort für die Künstler*innen und das Team ist ein wesentlicher Teil ihrer Identität und ihres Lebens. Dieses Programm bringt Reflexionen über das Zusammenleben zum Ausdruck und beschäftigt sich mit der Bedeutung von Essen und Teilen, von Erzählen und gemeinschaftlichem Engagement und der feministischen Auffassung von Familie in einem weiteren Sinne. Dabei spielen die Bewohner*innen der Villa und ihre Familien eine zentrale Rolle, da die Villa Romana den Aufenthalt von Künstler*innen mit Kindern, insbesondere Frauen, begrüßt und sich auf Kinderfürsorge, Bildung und Lernen als wesentliche Säulen fokussiert. Durch die Etablierung der Residenz als kritische Institution, die Künstler*innen in ihrer schwierigen Mutter- und Elternrolle unterstützt, möchten wir eine Infrastruktur für die alltägliche Gemeinschaft häuslicher Solidarität schaffen. Eine, in der sich Wissenszugang jeden Tag durch die Verbreitung inklusiver Formen der Programmgestaltung, Entfaltung und Verbreitung konkretisiert, die Neurodiversität, Krankheit, physische Hindernisse und andere Arten von Beeinträchtigung und Herausforderung akzeptiert.
Ein zweiter Schwerpunkt ist die Rolle von Unruhestiftung und hat mit der problematischen Faszination für die europäische Antike und der epistemischen Gewalt der westlichen Kunstgeschichte zu tun. A House for Mending, Troubling, and Repairing stellt das Problem der Kanonisierung und Dekanonisierung im Westen in den Mittelpunkt und fördert Forschung und künstlerische Praktiken, die die europäischen, modernen und weißen epistemologischen Paradigmen in Frage stellen und neu denkt. Die Villa Romana befindet sich in einer Stadt, die weltberühmt ist für ihre Renaissance-Kunst und ihr Kulturerbe, und gleichzeitig der Mittelpunkt einer von unten kommenden Bewegung für die Anerkennung Schwarzer Geschichte und nicht-weißer Agency ist, angeregt von engagierten Aktivist*innen und faszinierenden Gelehrten. Florenz ist zur einer Stadt geworden, von der aus sich die Black History Month-Bewegung in Italien ausbreitet und an eine umfassendere Anerkennung der Bedeutung Schwarzen Lebens in Europa und der Welt anknüpft. Die Villa Romana arbeitet mit den Initiatoren des Black History Month Florence und mit dem Kulturzentrum The Recovery Plan zusammen und ist Partnerin anderer Gemeinschaften, die an alternativen Maßstäben dafür arbeiten, wie die Kunstgeschichte in Florenz und Italien erzählt wird.
Italien ist berühmt für seine antiken Ruinen, während es die schmerzhafte Zerstörung seines gegenwärtigen Ökosystems und sozialen Gefüges erlebt. Ruinen sind nicht nur Trümmer untergegangener Reiche; sie sind auch dauerhafte Zeichen der korrosiven Toxizität, die sich in der Geschichte des Westens abgelagert hat. Italien ist voll von Denkmälern seiner „weißen“ Klassik und christlichen Antike, aber auch von Ruinen des Kapitalismus und misslungenen, zubetonierten Stadtzentren und Vorstädten; von verlassenen süditalienischen Dörfern und von Städten, die Erdbeben verwüstetet haben und noch immer auf Maßnahmen der Regierung warten. Anstatt die Ruinen mit nostalgischem Blick als Kulturerbe zu betrachten, wollen wir uns des Lebens inmitten der sozialen Zerstörung annehmen. Die kapitalistische Verlassenheit und soziale Zerstörung sind nicht nur ein globales Phänomen, sondern auch ein Merkmal der italienischen Identität. Italiens Verhältnis zu seinem Süden als entschieden unterentwickeltem und kulturell bevormundetem Gebiet wird von Korruption, Armut und Emigration genährt. Wir beschäftigen uns mit der questione meridionale (der sogenannten "Südfrage") und setzen uns für den Süden ein; wir konzentrieren uns auf das Leben ungeachtet von Verlassenheit und Elend im ganzen Land. Wir glauben, dass Ruinen und Zerstörung sich in Orte und Zentren für neues kollektives Leben, Forderungen und politische Projekte verwandeln können.
Italiens neuere Geschichte ist geprägt von Migrationserfahrungen und neuen Formen projizierter Zugehörigkeit und Sehnsucht. Jahrhundertelang war Italien ein Land der Emigration. Millionen von Italienern verließen ihre Heimat und wanderten in die USA und nach dem Zweiten Weltkrieg als Gastarbeiter in andere europäische Länder aus, vor allem nach Deutschland. Aber Italien war ebenso ein Land der Immigration, ein Kreuzungspunkt zwischen Afrika und Mitteleuropa und Drehscheibe im Zentrum des Mittelmeers.
Obgleich Italien auf Diasporische Zugehörigkeit gründet, der Zugehörigkeit zu einer Diaspora und ihren Sehnsüchten, hatte es mit Xenophobie und kultureller Diskriminierung zu kämpfen, auch innerhalb seiner Grenzen – der Norden gegen den Süden –, und erlebt noch immer die gesellschaftlichen Folgen einer Politik der Angst.
Es ist dringend notwendig, Archive und Infrastrukturen zu schaffen, in denen die Diasporische Zugehörigkeit mit seinen Widersprüchen gehört, besprochen und ausgedrückt werden kann. Die Villa Romana war immer ein Hub für Künstler*innen aus einer Vielzahl von Ländern und Orten. Meine Kollegin, die Kuratorin Mistura Allison und ich haben – mit jeweils ganz unterschiedlicher Positionalität – sehr viel mit der weltweiten afrikanischen Diaspora von Intellektuellen und Künstler*innen und mit einer Fülle von Diaspora-Gemeinschaften gearbeitet. Durch die Zusammenarbeit mit partizipativen, radikalen und verletzlichen Archiven und ihre Verknüpfung mit einem größeren Netzwerk von Initiativen in unterschiedlichen Gegenden und Orten, stellt die Villa Romana die Vorstellungswelten der Diaspora und ihre Politik der Affekte in den Vordergrund, mit ihren vielfältigen Arten von Zeitlichkeit und Körperlichkeit und Formen.
Als House for Mending, Troubling, and Repairing fassen wir die Villa Romana nicht als Villa und nicht als Museum auf, sondern als Haus. Als Künstlerhaus für Künstler*innen, kein Arkadien, sondern ein realer Ort mit seinen Herausforderungen und Brüchen. Ein körperlicher und geistiger Raum, in dem man sich sicher und zugleich unstet fühlen kann, wie im Leben. Ein Raum, um Kritikalität und Dialog, Kunst und Ökosysteme zu kultivieren.
Das Programm und die Vision berühren mit der Unterhaltung eines gastfreundlichen und kritischen Laboratoriums für Künstler*innen, Aktivist*innen, Kulturschaffende, Diaspora-Gemeinschaften und Kinder, ebenso wie für Tiere und Pflanzen, den innersten Kern der Villa Romana – ihre Infrastruktur, Häuslichkeit, Community, Lokalität und ihren Garten. Das Ziel ist es, die Villa zu einem Ort zu machen, an dem die Instrumente und Praktiken geschaffen werden, mit denen wir Zeiten begegnen, die nach einer radikalen und planetaren Reparatur dieser asymmetrischen Welten verlangen.
Victor Cebotaru, ebenfalls ursprünglich aus Moldawien, teilt sein Leben und seine Arbeit in der Villa Romana mit seiner Frau Ala. Obwohl er zurückhaltend zu sein scheint, bringt Victor die BewohnerInnen häufig mit seiner subtilen Ironie zum Lachen. Er scherzt oft, dass er in der Villa gelandet ist, weil "Ala sie gefunden hat", und behauptet humorvoll, dass sein Hobby das Schlafen sei. In Wirklichkeit ist Victor ein unermüdlicher Arbeiter, der für seinen Erfindungsreichtum, seine Sorgfalt und seine Problemlösungsfähigkeiten bekannt ist. Er beweist immer wieder die Kompetenz, jede Situation mit seinen einzigartigen Talenten zu meistern. Victor hat eine tiefe Wertschätzung für die Natur, insbesondere für den Garten und die Bäume, einschließlich des Olivenhains, in dem er häufig bei der Arbeit anzutreffen ist. Victors Hingabe und sein Einfallsreichtum machen ihn zu einem unschätzbaren Teil der Villa Romana-Gemeinschaft.
Elena Agudio ist Mutter, Kunsthistorikerin und Kuratorin und beschäftigt sich in ihrer Praxis mit Fragen der Dekanonisierung, der Migration und der diasporischen Zugehörigkeit, der ökologischen und planetarischen Bewohnbarkeit sowie der Schaffung nachhaltiger Infrastrukturen für und mit gefährdeten Gemeinschaften. Ihr besonderes Interesse gilt der Erforschung des Potenzials kuratorischer Praktiken als Formen der Beunruhigung, wobei der Schwerpunkt auf deren performativen und relationalen Aspekten liegt. Zwischen 2013 und 2023 war sie künstlerische Co-Direktorin des Kunstraums SAVVY Contemporary in Berlin. Derzeit ist sie Direktorin der Villa Romana in Florenz, wo sie das Programm A House for Mending, Troubling, Repairing entwickelt.
Claudia Fromm studierte Romanistik, Germanistik und Kunstgeschichte im Rahmen des internationalen Studiengangs Deutsch-Italienische Studien an den Universitäten Florenz und Bonn, seit 1999 lebt sie in Florenz.
Ala Cebotaru, ursprünglich aus Moldawien, war eine engagierte Französischlehrerin, bevor sie 2004 nach Italien zog. Seit 2007 lebt sie mit ihrem Mann Victor und ihren Kindern in der Villa Romana, kümmert sie sich um die Instandhaltung dieser historischen, grünen Oase etwas außerhalb des Stadtzentrums. In ihrer Freizeit näht und backt Ala gerne und chattet per Video mit ihrem Enkel in Moldawien. Sie schätzt die lebendige Gemeinschaft der Villa Romana, aber ihre größte Freude findet sie zu Hause bei Victor. Ala, die liebevoll die Königin der Villa Romana genannt wird, ist durch ihre kompetente Anwesenheit und ihre Herzlichkeit ein wesentlicher Bestandteil dieses von allen so geschätzten Ökosystems.
Mistura Allison ist Forscherin, Kuratorin und Kunsthistorikerin. Sie ist die Gründerin von ashikọ, einer visuell orientierten Forschungsplattform, die von Afrika und seiner Diaspora inspiriert ist. Derzeit ist sie als Kuratorin und Projektkoordinatorin in der Villa Romana in Florenz tätig und beschäftigt sich mit transnationalen künstlerischen Praktiken mit einem Schwerpunkt auf zeitgenössischer Kunst und der Förderung von Methoden des dezentralen Ausstellungsmachens. Ihre Arbeit konzentriert sich auf forschungsbasierte Praktiken, die sich mit der Pluralität zeitgenössischer visueller und mündlicher Produktionen der Diaspora befassen.
Der Träger der Villa Romana und Gründer des Villa Romana-Preises ist der eingetragene gemeinnützige Verein Villa Romana e.V. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien ist seit 2021 der größte Förderer. Der Verein wird auch von privaten Sponsoren — Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen — finanziert.
Vorstand
Astrid Lafrenz (Vorstandsvorsitzende)
Shannon Bool
Markus Müller
Olaf Nicolai
Bettina Steinbrügge
Büro des Vorstandes: Julia Schleicher
Ehrenvorsitzende des Vorstands
Dr. Brigitte Oetker
Kuratorium
Dr. Nicole Zeddies (BKM)
Bernd Gallep (BKM)
Alexander Farenholtz
Giulia Foscari Widmann Rezzonico
Dr. Claudia Schmidt-Matthiesen
Prof. Dr. Christian Kaeser
Förderung
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)
Deutsche Bank Stiftung
BAO-Stiftung
Die Villa Romana ist ein Künstlerhaus, das die Produktion und den Austausch von Kunst fördert. Jedes Jahr bietet es den Villa Romana-Preisträger*innen ein Stipendium sowie ein breites Netzwerk an Kontakten in der Kunstwelt in Deutschland, Italien und darüber hinaus. Durch Ausstellungen und Veranstaltungen tritt die Villa Romana sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene in der Öffentlichkeit auf.
Villa Romana e.V.
Postfach 330762
14177 Berlin
Deutschland
Unterstützen Sie unsere Pläne zur Renovierung der Limonaia von Villa Romana! Die Limonaia ist seit 2006 vom Einsturz bedroht und steht leer. Sie wurde einst als einfacher Winterschutz für Zitronenbäume gebaut und vom Maler und Villa Romana-Direktor Hans Purrmann um 1935 zu Ateliers umgebaut. Unser Ziel ist es, die ehemalige Limonaia wieder als Wohnatelier nutzen zu können, sie in ein Beispiel nachhaltiger Architektur zu verwandeln und unseren Künstler*innen zur Verfügung zu stellen. Vielen Dank für Ihre Spende zur Unterstützung dieses für die Geschichte der Villa Romana wichtigen Projekts!
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