Der Verein Villa Romana e.V. freut sich die Reihe von Interventionen und die Ausstellung mit mehreren Kapiteln Greater Than the Sum of Our Parts zu präsentieren. Diese werden von den Villa Romana-Preisträger*innen des Jahres 2022 Haure Madjid, Jasmina Metwaly, Neda Saeedi und Alexander Skorobogatov und den Preisträger*innen des Jahres 2023: Samuel Baah Kortey, Jessica Ekomane, Diana Ejaita und Pınar Öğrenci sowie dem deutschen Künstlerhaus in Florenz vorgestellt. In Zeiten der Verwüstung, der starken Polarisierung, der Angst und der Verunsicherung bietet das Künstlerhaus Villa Romana, das 1905 von Max Klinger mit dem Ziel gegründet wurde, Raum für ein unabhängiges Forum und für freies künstlerisches Experimentieren zu schaffen, anders als in einem Museum, einen Projektraum für Künstler*innen, der eine geeignete vorübergehende Heimat darstellt: Ein Raum, der sich in der Stadt Berlin seit jeher mit drängenden sozialen Problemen und den Möglichkeiten der Beunruhigung, Infragestellung und kritischen Auseinandersetzung mit unserer Zeit und unseren Kontexten befasst - eine Praxis, die die Villa Romana als ein Haus des Ausbesserns, Beunruhigens und Reparierens tagtäglich ausübt. In Anbetracht der gegenwärtigen Krisensituation erweist sich die Fähigkeit zur kritischen Reflexion, die Bereitschaft zur Kommunikation und die gemeinsame Sinnstiftung als essenziell. Es besteht die Notwendigkeit, einander Beistand zu leisten, gemeinsam zu trauern sowie das gegenseitige Verständnis für künstlerische Arbeit als Form der Heilung zu zelebrieren.
Die Ausstellung präsentiert eine zweigeteilte Retrospektive der Villa Romana-Preisträger*innen des Jahres 2022, die mit Beiträgen der Preisträger*innen des Jahres 2023 verwoben ist; Künstler*innen, die in Zeiten des Wandels in der Villa Romana lebten. Künstler*innen, deren Werk aufblühte und die Generation von anderen Künstler*innen inspirierte, die nach ihnen kamen, aber auch andere vor ihnen. Seit mehr als hundert Jahren ist die Villa Romana ein Ort, an dem sich Künstler aufhalten, zurückziehen und experimentieren können. Als Künstlerhaus wird die Villa Romana in der Tat Jahr für Jahr durch das Wirken all der Künstler*innen weitergebaut, die dieses Haus bewohnt, gelebt und verkörpert haben: Stein für Stein steht das Haus als Materialisierung der Summe so vieler Geister, Visionen und Perspektiven. Wie die Komplexitätstheorie erklärt, lässt sich das Verhalten komplexer Systeme nicht durch die Analyse ihrer einzelnen Komponenten erklären. Vielmehr sind es die Wechselwirkungen oder Beziehungen zwischen den Komponenten, die zur Entstehung von Eigenschaften führen, die in keiner der einzelnen Komponenten zu finden sind.
Nur durch die Arbeit jeder einzelner Villa Romana-Preisträger*in, ihrer Beziehung untereinander und zu der größeren Komplexität einer Institution wie der Villa Romana können wir uns als Ganzes verstehen. Als ein Zusammenspiel von einzelnen Teilen.
Das erste Kapitel der Ausstellung (30. Mai - 30. Juni) beginnt mit den Werken der Preisträger*innen von 2022, Neda Saaedi und Haure Majid, und den Preisträger*innen von 2023, Samuel Baah Kortey und Jessica Ekomane und wird aktuell grenzüberschreitend von der Villa Romana im Radio geteilt.
Träger der Villa Romana und des Villa Romana-Preises ist der Villa Romana e.V.
Hauptförderer ist die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Weitere Förderer sind die Deutsche Bank Stiftung, die BAO-Stiftung sowie projektbezogen zahlreiche Privatpersonen, Unternehmen und Stiftungen aus der ganzen Welt.
Das Kunsthistorische Institut in Florenz – Max-Planck-Institut (KHI) bietet eine kontinuierliche institutionelle Zusammenarbeit an und führt jährlich eine Forschungsarbeit mit einem der Villa-Romana-Preisträger*innen durch.
Villa Romana e.V. wird gefördert von: