Saverio Cantoni (*1985, IT) ist ein*e weiße*r Cyborg, behinderte*r – oral gehörlose*r - Künstler*in mit Sitz in Berlin. In den letzten zehn Jahren hat Saverio mit Interferenzen, Geräuschen und Störungen experimentiert, um partizipative und barrierefreie Live-Performances zu schaffen. Saverio choreografiert Klänge auf verschiedene Weise und mischt dabei Text, visuelle und akustische Erfahrungen. In einer fortlaufenden Erforschung der „aesthetics of access“ (Ästhetik des Zugangs) setzt Saverio verschiedene Medien ein, um dem Publikum die Möglichkeit zu geben, sich der künstlerischen Arbeit in verschiedenen Zugangsweisen zu nähern. In der eigenen Solo-Praxis wie auch in kollaborativen Projekten – als Mitbegründerin des barrierefreien Kunstkollektivs Density Around Void und Mitglied der Sickness Affinity Group (SAG) – verfolgt Saverio das Anliegen, bestehende Machtstrukturen zu destabilisieren und das normative Verständnis von Sinneserfahrungen zu überdenken, und orientiert sich dabei auf theoretischer Ebene an den Forschungsfeldern der crip theory und queer theory. Saverios Arbeiten wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert, u.a. bei SAVVY Contemporary, Berlin, 2022; State of Concept, Athen, 2021; HAU Hebbel am Ufer, Berlin, 2020 und Haus der Kulturen der Welt, Berlin, 2018; sowie im Rahmen diverser künstlerischer Formate, z.B. als Host der Radiosendung mixed feelings auf Refuge Worldwide. Saverio wurde in den vergangenen Jahren zu verschiedenen Residencies eingeladen, u.a. Rupert's Residency Program, Vilnius (2023), Villa Romana, Florenz (2024) und Pivô, São Paulo (2024), und hat an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg (2021) teilgenommen. Im Jahr 2025 wird Saverio Teil des multidisziplinären postgradualen Programms an der Jan van Eyck Academie in Maastricht sein.